Auslandsstudium mit Kind: Auslandsjahr in den USA

Auslandsstudium mit Kind: Auslandsjahr in den USADas Auslandsjahr in den USA ist für jeden Studierenden ein besonderes und meistens auch einmaliges Erlebnis. Auslandsstudium in den USA klingt so einfach, und doch ist die Auswahl des geeigneten Studienortes das entscheidende Kriterium für den Erfolg des USA-Aufenthaltes. Die USA als der weltweit drittgrößte Staat sind mehr als zwei Dutzend Mal so groß wie Deutschland; und auch einige US-Bundesstaaten wie Texas oder Kalifornien sind deutlich größer als die Bundesrepublik. Bei der Auswahl des geeigneten Auslandsstudienortes in den USA muss die passende Stadt mit der dazugehörigen Universität ausgewählt werden, was die Auswahl der Möglichkeiten verfeinert beziehungsweise einengt. Und wenn das Auslandsjahr gemeinsam mit dem Kind verbracht werden soll, dann muss auf dessen Bedürfnisse besondere Rücksicht genommen werden.

Das gesamte Umfeld am Studienort muss sowohl dem Studium selbst als auch dem kleinen Kind gerecht werden. Die Kinderbetreuung vor Ort ist dabei ganz entscheidendend. Hinzu kommt die geeignete Unterkunft für Kind und Erzieher. Ist der Aufenthalt in einem Studentenwohnheim geplant, dann muss das eigene Apartment kindergerecht ausgestattet und eingerichtet sein. Hierzu bietet sich aus Raum- und Organisationsgründen das Einzelapartment an, weil ein gemeinsames Wohnen mit ein oder zwei weiteren Kommilitonen im studentischen Alltag kaum möglich ist. Erzieher und Kind bilden eine eigene Einheit; die lässt sich nicht ergänzen, und umgekehrt muss sie zusammenbleiben können; beide sind sozusagen unzertrennlich. Eine gute Lösung ist das Anmieten einer komplett eingerichteten und ausgestatteten Wohnung für Erzieher und Kind.

Vergleichbar mit der Situation in Deutschland muss für eine professionelle Kinderbetreuung gesorgt werden. Das Auslandsstudium gestaltet sich eher noch engagierter und intensiver als das in der Heimat. Darunter darf das Kind nicht leiden. Ihm muss ein kindergerechtes Umfeld mit Betreuung und Versorgung geboten werden. Kitas sowie Kindergärten in den USA sind deutlich teurer als hier in Deutschland; dafür wird den Kleinen ein tagesfüllendes Programm geboten. Bei der richtigen Auswahl wird das Kind nicht nur verwahrt und behütet, sondern sinnvoll beschäftigt. Dazu gehört wie selbstverständlich das Erlernen der Muttersprache, also der englischen Sprache. Das Auslandsjahr ist für das Kind die ideale Grundlage zu einer zweisprachigen Erziehung. Gesprochen wird Deutsch sowie Englisch, und nach der Rückkehr wird in den heimischen Schulen die Fremdsprache Englisch zum Schwerpunktfach gemacht.

Die Mobilität am Ort ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Der/die Studierende muss, so wie der Alleinerziehende auch, das Kind zu seinem jeweiligen Aufenthalt hinbringen und abholen. Abhängig von den finanziellen Möglichkeiten kann das eine Nanny erledigen. Dennoch muss alles in direkter sowie erreichbarer Nähe sein. Das Auto gehört zum Alltag, der mit Selbstversorgen, Studium, Kinderbetreuung und einer Förderung der Eltern-Kind-Beziehung mehr als ausgefüllt ist. Die richtet sich ganz wesentlich nach dem Alter des Kindes. Mit einem mehrjährigen Kind lässt sich der Alltag ganz anders und freier gestalten als mit einem Baby oder Kleinkind. Das beginnt bei der Verpflegung und setzt sich fort bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten, Ausflügen sowie Besichtigungen in der freien Zeit.

Bei einem Auslandsstudium mit Kind müssen alle notwendigen und gewünschten familienorientierten Angebote am Ort sein. Das erleichtert die Kontakte zu anderen Erziehern in derselben Situation. Der Auslandsstudierende ist in aller Regel sowohl kommunikativ als auch aufgeschlossen. Bekannte zu finden ist ein Leichtes, und gleichalterige Kinder sind immer ein guter Anknüpfungspunkt für gegenseitige Hilfe, Unterstützung sowie Verständnis. Unabdingbar notwendig ist es, vor Antritt der Auslandsreise buchstäblich alles über den Aufenthaltsort der kommenden Monate genauestens zu wissen. Ob Kinderbuggy, ob öffentlicher Nahverkehr oder die örtliche Spiel- und Krabbelgruppe; die Informationen müssen ebenso gut und lückenlos sein wie diejenigen am Heimatort.

Der gesamte Bereich von Auslandsversicherungen muss auf das mitgeführte Kind ausgeweitet werden. Für Erzieher und Kind sind das die

  • Auslandskrankenversicherung
  • private Unfallversicherung mit weltweitem 24h-Versicherungsschutz
  • private Haftpflichtversicherung
  • Reiserücktrittsversicherung inklusive Reiseunterbrechung

Hilfreich ist es, wenn alle Versicherungsdokumente sowohl in Englisch als auch in Deutsch ausgefertigt sind. Der Krankenversicherungsnachweis gehört zu den persönlichen Ausweisdokumenten wie Reisepass und Kreditkarte, die immer mitgeführt werden. Für die Finanzierung des Auslandsjahres in den USA gibt es vielfältige Förderprogramme. Das Erasmus-Programm der Europäischen Union bietet als eines der ganz wenigen die Möglichkeit, bei Vorliegen der anderen Voraussetzungen alle durch die Mitnahme des Kindes entstehenden Mehrkosten gegen Belegnachweis erstattet zu bekommen. Das erfordert eine penible sowie lückenlose Budgetplanung und den damit verbundenen Verwendungsnachweis. Der bürokratische Aufwand lohnt sich unterm Strich, weil tatsächlich entstandene Kosten, wenn auch zeitlich versetzt, erstattet werden.

Jeder Auslandsaufenthalt wird nur dann zu einem Erfolg, wenn er langfristig, also mit einer Vorlaufzeit von zwölf bis achtzehn Monaten, geplant wird. Für das Auslandsjahr mit Kind werden daraus sehr schnell zwei Jahre. Hier muss mit Blick auf das Wachstum und die Reife des Kindes vorausschauend überlegt sowie entschieden werden. Das heutige Kleinstkind ist zwei Jahre später ein aufgewecktes Kleinkind, das sich in seiner Kinderwelt gut zurechtfindet, und in den USA zurechtfinden muss. Darauf muss es vom Erzieher vorbereitet werden. Das erfordert eine enge sowie vertrauensvolle Bindung. Auch in dieser mehrjährigen Vorbereitungsphase wird schon studiert. Für das Kind hat das den Vorteil, an den Tagesrhythmus gewöhnt zu sein. .

Das Auslandsjahr in den USA mit Kind, sei es mit einem Erzieher oder zu zweit, ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Sie ist weniger mit Risiken als vielmehr mit zahlreichen Unwägbarkeiten verbunden, die insgesamt als Abenteuer bezeichnet werden können. Für Erzieher und Kind ist dieser gemeinsame Aufenthalt ein bleibendes Erlebnis. Der Studierende bereichert damit sein Studium, während für das Kind mit dem Auslandsaufenthalt in den USA das aufregende Leben erst noch beginnt.